Schneeglöckchen






Schneeglöckchen

Eigentlich müssten die Schneeglöckchen die "Ungeduldigen" heißen. Während alle anderen Blumen zumindest auf die ersten Frühlings-Sonnenstrahlen warten, bahnen sich die Schneeglöckchen ihren Weg nach oben noch während der Schnee die Erde bedeckt. Die ganz mutigen von ihnen schauen schon im Januar oder Februar aus dem Schnee hervor. Sie haben insgesamt sechs Blütenblätter. Drei von ihnen sind lang, drei kurz. Bei kaltem Wetter bleiben die Schneeglöckchen geschlossen. Sobald sie einige Sonnenstrahlen erhaschen, öffnen sie sich. Pro Stiel haben Schneeglöckchen nur eine Blüte. Der Stiel ist nicht besonders stark gebaut, was dazu führt, dass sich die Blüte senkt und einer Glocke ähnelt. Ihre grünen Blätter haben eine Breite von ca. 6 mm und eine Länge von 15 cm. Da Schneeglöckchen sehr familienbewusst sind, treten sie meist in Gruppen auf. Die Blume, die eine Höhe von 15 bis 30 cm erreicht, ist sehr pflegeleicht und vermehrt sich schnell. Schneeglöckchen sind weiß und duften. Nachdem sie gepflanzt wurden benötigen sie ein Jahr, um sich am neuen Platz einzuleben. Erst dann bezaubern sie den Betrachter mit sehr schönen Blüten. Am besten gedeihen sie in humosen und leicht feuchten Böden an Orten mit einem leichten Schatten. Es gibt etwa 20 Arten von Schneeglöckchen. Sie kommen überwiegend in Mittel- und Südeuropa vor. Darüber hinaus sind sie in Kleinasien und im Kaukasus vertreten. Verwilderte Arten sind auch in Nordamerika anzutreffen. Einige Arten von Schneeglöckchen blühen bereits in Herbst.

Schneegloeckchen in Garten


Das Schneeglöckchen

Andersen Märchen

Hans Christian Andersen
Märchen und Historien
Gondrom 1980
ISBN: 3-8112-0160-3

Über Schneeglöckchen gibt es zahlreiche Legenden, Erzählungen und Sagen. Diese wahre Frühling-Enthusiastin begeisterte auch den dänischen Märchenautor Hans Christian Andersen, der ihr prompt ein Märchen widmete (Auszug):

"Willkommen! Willkommen!" sang und klang jeder Strahl, und die Blume hob sich über den Schnee hinaus in die Lichtwelt. Die Sonnenstrahlen streichelten und küßten sie, dass sie sich ganz öffnete, weiß wie der Schnee und geschmückt mit grünen Streifen. Sie beugte ihren Kopf in Freude und Demut.

"Wunderschöne Blume!" sangen die Sonnenstrahlen. "Wie bist du frisch und zart. Du bist die erste, du bist die einzige! Du bist unsere Liebe! Du läutest Sommer, schönen Sommer über Land und Stadt. All der Schnee wird schmelzen! Die kalten Winde werden hinweggejagt! Wir werden herrschen! Alles wird grünen! Und dann wirst du Gesellschaft haben, Goldregen und Rosen, aber du bist die erste, so fein, so zart!"


Der dänische Dichter und Schriftsteller Hans Christian Andersen wurde am 2. April 1805 in Odense geboren. Er wurde durch seine Märchen weltweit berühmt. Anfangs nahm er seine Beschäftigung mit Märchen für Kinder nicht ernst und schrieb sie sozusagen nur nebenbei. Unerwartet waren sie es jedoch, die ihm großen Ruhm bescherten. Sie wurden in nahezu alle Sprachen der Welt übersetzt, zahlreich verfilmt und machten Andersen zu einem der bekanntetsten Dänen weltweit. Andersen Starb am 4. August 1875 in Kopenhagen.

Kurzgefasst:

  • Schneeglöckchen werden durch Insekten bestäubt.
  • Eine der Legenden über Schneeglöckchen stammt aus England und besagt, dass sie von einem Engel stammen. Damals herrschte rund um das Paradies ein harter Winter. Der Engel hatte nach der Vertreibung von Adam und Eva aus dem Paradies Schneeflocken in Blumen verwandelt. So kündigte er den baldigen Frühling an. Wie es heißt, die Blüten der Blumen ähneln den Tränen Evas, die sie nach der Vertreibung aus dem Paradies reichlich vergossen hat.
  • Wer die Schneeglöckchen in Töpfen einpflanzt, soll darauf achten, sie ausreichend zu gießen. Sonst trocknen sie aus.
  • Der botanische Name von Schneeglöckchen lautet Galanthus. Er wurde aus den griechischen Wörtern gala für Milch und athos für Blume abgeleitet.
  • Alle Wildarten von Schneeglöckchen stehen seit 1973 unter Artenschutz.
  • Der aus Schneeglöckchen isolierte Wirkstoff Galantamin wird gegen Demenz angewendet.
  • Schneeglöckchen sind giftig. Ein Verzehr schon von kleinen Mengen von Blättern, Blüten, und vor allem Zwiebeln führt zu Magen- und Darmproblemen und ruft Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfall hervor.
  • Große Hilfe bei Verbreitung der Schneeglöckchen leisten Ameisen, die auf dem Wege zu ihren Bau einige Samen, nachdem sie den an sie angewachsenen Nährkörper weggefressen haben, liegen lassen.
Schneegloeckchen weiss



Home Impressum Datenschutz