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Unter dem Zeichen der EuleDas Hexenhaus Ich schob die Angelegenheit schon länger einfach so vor mir her, natürlich
stets mit einer guten Ausrede, doch jetzt war es wirklich soweit. Nach nahezu 20 Jahren musste
ich endlich eine Entscheidung fällen. Ich konnte es drehen wie ich wollte: mein kleiner
Schrebergarten brauchte ein neues Gerätehäuschen.
Die alte Hütte, auf einfache Weise von meinem Vorgänger zusammengeschustert, war in die Jahre
gekommen und nicht mehr zu retten. Sie neigte sich nach all diesen Jahren ähnlich wie der Turm
von Pisa unweigerlich dem Boden zu, das Holz war teilweise verfault, das Dach und die Tür
beschädigt. All die Jahre gab ich mir, aus meiner Sicht betrachtet, große Mühe, das kleine
Häuschen zu reparieren, restaurieren und konservieren. Trotzdem schrie alles laut und deutlich
nach einer gründlichen Erneuerung.
Natürlich brauchte ich daraus keine große Sache zu machen. Fertige Gerätehäuschen
unterschiedlicher Größe und Farbe stehen nahezu an jeder Ecke und können, wenn man nicht allzu
viel erwartet, sogar zu äußerst günstigen Konditionen gekauft oder via Internet bestellt werden.
So verfahren zumindest die meisten Gärtner.
Doch mich reizte der Versuch, so wie offenbar auch meinen Vorgänger, das kleine Häuschen
selbst zu bauen. Es müsste doch möglich sein, auch ohne Erfahrung, eine kleine Hütte für meinen
Rasenmäher & Co. zusammen zu zimmern .
So habe ich bis in den späten Herbst hinein aus der alten Hütte alle Schrauben, die noch
nicht zerfielen, raus geschraubt und mit einigen Hammerschlägen die alte Bude dem Erdboden
gleich gemacht.
Das übriggebliebene Holz, verstaute ich in einer Ecke als Grillanzünder und machte den Platz für
den Start im nächsten Frühjahr klar.
Während der Wintermonate hatte ich genug Zeit, meinen Spekulationen zur Erbauung meines
eigenen kleinen Gerätehäuschens nachzugehen.
Damit kündigte sich für nächstes Jahr ein neues Gartenabenteuer, in dem ich als Baumeister
auftreten sollte, an.
Die Deko-Eule
Im Nachhinein kann ich sagen, dass ich es hinbekommen habe, obwohl meine
Geduld und Ausdauer auf eine harte Probe gestellt wurden.
Dennoch, trotz Problemen, Verzögerungen und all den notwendigen Änderungen,
Nachbesserungen und Erweiterungen haben Planung und Bau wirklich Spaß gemacht. Dies brachte
mich schließlich auch auf die Idee, euch die Entstehung des Häuschens auf diesen Seiten
vorzustellen.
Da ich bei solchen Unternehmen nicht die geringste Erfahrung hatte, machte ich mir natürlich
Gedanken, ob ich es überhaupt bewerkstelligen könnte. Und das ist der springende Punkt. Genau
das sollen diese Seiten bewirken: Euch die Angst, dass man es nicht schafft, zu nehmen. Denn
wie "gewaltig" die Aufgabe auch erscheinen mag, im Nachhinein bleibt die Erkenntnis: So schwer war
das doch gar nicht. Jetzt stehen mein Rasenmäher und seine Kumpels in einer von mir selbst
gebauten Bude, was mich schon mit einigem Stolz erfüllt.
Und jeder, der es wagt, kann sich auch gleich auf die schöne Zeit danach einstellen.
Die mit der Familie, Freunden und Bekannten im Sommer abgehaltenen Grillabende, mit Bratwurst,
Pils und Erzählungen, wie es war, wie es sein sollte und wie es geworden ist …
Tja Freunde, in diesem Sinne: Prost und allen, die durchstarten wollen: Viel Erfolg!
Mein selbst gebautes Gartenhaus:
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