Lilien






Sommerfest 2016



Das verschollene "e"

Das Sommerfest 2016


Man schrieb das Jahr 2016 als uns überraschend die Organisation des Sommerfestes 2016 zuteilwurde. Ein zumindest für uns bedeutendes Ereignis.
Schenkt man den "alten Hasen" Glauben wäre dies das erste Mal in der Geschichte unserer Gartenanlage, dass nicht der Vorstand, wie es bis dato üblicherweise der Fall war, sondern die "Unorganisierten Gärtner" die organisatorischen Fäden eines Sommerfestes in die Hand bekamen. Möglich wurde es dadurch, da es in diesem Jahr niemanden möglich war, diese Aufgabe zu übernehmen. So meldeten wir uns, meine Frau und ich, freiwillig und nahmen die Angelegenheit in die Hand. Als uns unsere Nachbarn ihre Hilfe zusagten, war die Sache endgültig beschlossen. So wurde ich, im Rahmen meiner Gartenabenteuer, für eine kurze Zeit zum Veranstalter.

Grundsätzlich beschränkt sich eine solche Aufgabe auf die üblichen Tätigkeiten, die für ein Fest dieser Art anfallen, wie etwa Getränke oder Grillspezialitäten zu organisieren. Doch wir wollten darüber hinaus unsere Gartenfreunde mit einer zumindest kleinen Attraktion überraschen. Schließlich handelte es sich hier um eine Art Premiere. An neuen Ideen fehlte es nicht. Mehrere Optionen standen zur Auswahl und wollten für ein gelungenes Sommerfest ihren Beitrag leisten. Da der zeitliche Rahmen für die Vorbereitungsphase jedoch äußerst eng ausfiel, mussten wir notgedrungen auf die meisten verzichten.

Steuerplatine

Unser Werbe-Flyer. Hier noch in der Vorbereitungsphase.


Doch eine Option blieb und sah verheißungsvoll aus: Die Tombola. An sich eine durchaus bekannte Unterhaltungsform, die gar nicht so selten in Anspruch genommen wird. In unserer Gartenanlage, da bis dato nie durchgeführt, eine durchaus vielversprechende Attraktion. Zeit zum Überlegen hatten wir kaum. So krempleten wir die Ärmel hoch und machten uns ohne zu zögern auf den Weg. Wir klapperten alle Firmen und Geschäfte in der Umgebung ab. War nicht einfach. Geschäftsführer nicht da, heute keine Zeit, Danke, kein Interesse, kommen Sie morgen wieder, machen Sie es bitte schriftlich. Mit etwas Glück fanden wir dann doch in der kurzen Zeit mehrere Firmen und Geschäfte, die mit streckenweise tollen Spenden unsere Tombola bereitwillig unterstützten.
Zusätzlich zur Tombola wollten wir den Abend mit einem Musik-Quiz abrunden.

Der schräge Weg

Der Schräge trotz

Teilweise verlaufen die Wege unserer Gartenanlage "etwas" schräg.
Um das "Wagenrechte" wieder herzustellen, kamen Steine, Bretter und Balken zum Einsatz.

Festzelt

Tisch- und Stuhlaufstellung unter dem Festzelt. Noch ohne Dekoration.


Bis tief in die Nacht setzten wir täglich unsere Vorbereitungen fort. Keine einzige Minute wurde vergeudet und das alles mit Vollgas. Insgesamt standen uns nur wenige Wochen zur Verfügung. Zu erledigen hatten wir mehr als genug. Das gesamte Programm musste aufgestellt werden, öffentliche Reden geschrieben und Preislisten erarbeitet werden. Die Frage der Dekoration musste beantwortet werden, die Dekorationsartikel hergeschafft oder, wegen der Kosten, selbst erstellt werden. Zu jedem Programmteil mussten Ansagetexten her, die wir dann auch live durchprobierten. Zu jedem Programmabschnitt musste passende Musik zusammengestellt und zugeschnitten werden. Da kein Discjockey vorgesehen war, haben wir die Tanzmusik vorsichtshalber auf Tanzbarkeit geprüft. Der Flyer musste erstellt, gedruckt und anschließend in der gesamten Umgebung verteilt werden. Fragen und Antworten für das Musik-Quiz inklusive Teilnehmerkarten mussten auch ausgedacht und gestaltet werden. Spenden sortieren, beschriften, teilweise neu verpacken und durchnummerieren, Moderationskarten erstellen, öffentliche Bekanntmachungen und Einladungen formulieren, Informationsschilder vorbereiten, sich mit Helfen und Unterstützer treffen und immer wieder neu auftauchende Aufgaben besprechen, und, und, und.

Dann war es endlich soweit. Im Spätsommer, am 10.9.2016, ging es dann los, die Party stieg. Nun, aus Sicht der Organisatoren ist hier nur wenig zu sagen. Die organisatorischen Aufgaben haben uns voll in Anspruch genommen. In unseren mit "Artur" und "Marga" beschrifteten T-Shirts, die wir uns extra zu diesem Anlass zulegten, liefen wir den ganzen Abend von einer Ecke in die andere, und versuchten so gut wie wir es konnten, das Spektakel am Laufen zu halten. Auffallend war, dass zu dem Fest besonders viele Besucher kamen. Wir mussten weitere Sitzmöglichkeiten organisieren und hatten große Sorge, dass uns die Wertmarken ausgehen.

Einige Anzeichen, dass es eine gelungene Party war, gab es durchaus. Um 18°° ging es bei uns mit dem Grillen los. Es bildete sich eine lange Warteschlange vor der Grillstation. Ab dann spielte ich auch eine deutlich lebendigere Musik. Das war eine der lustigsten Warteschlangen, die ich je gesehen habe. Man stellt sich eine aus 20 oder 30 Leuten bestehende Warteschlange vor, in der alle, vollbepackt mit ein Teller, Gabel und Messer, im Takt der Musik am Hüpfen sind. Wahrscheinlich kaum jemand bemerkte es, ich dagegen war richtig sauer, dass ich kein Video-Aufnahme–Gerät dabei hatte. Mit einem solchen "Beitrag" auf YouTube hätte ich Karriere machen können. Irgendetwas geht immer schief!!!
An unserem Musik-Quiz hat man sich überraschend breit beteiligt. Was wir anfangs verschwiegen haben, alle Teilnehmer wurden zu Gewinnern und erhielten einen kleinen Preis. Äußerst Interessant sahen auch die angespannten Gesichter bei der Tombola-Auflösung aus. Schließlich füllten die gespendeten Preise drei volle Schubkarren.

Dank unseren T-Shirts waren wir während der Party als Organisatoren gut erkennbar.


Gegen 20°° versuchte ich mein Glück mit Tanzmusik. Kann man einen Haufen Gärtner, bei einem Sommerfest einfach so zum Tanzen bringen? Eine durchaus heikle Angelegenheit. Doch es klappte. Über lange Strecken verwandelte sich unsere kleine Fläche vor der Gemeinschaftslaube, wo unser Sommerfest stattfand, in eine wahre, gut besuchte Disco-Tanzfläche. Und da unsere Gärtnerinnen alles Frauen in einem Tip-Top-Zustand sind - die Besucherinnen ebenfalls - gab es an diesem Abend als ein weiteres Highlight ordentlich was zum Gucken.

Martus

Richtig Karriere machte unser Überraschungsgetränk "Martus", das wir für alle Neugierigen vorbereiteten.
(Auszug aus unserer Preisliste)



Als Unterbrechungsmusik, mit der wir jeden weiteren Programmabschnitt ankündigten, wählten wir das aus den Agatha Christie Filmen bekannte Stück von Ron Goodwin.


Einige kleinere Highlights besonderer Art gab es auch. Unsere Flyer-Werbung erreichte offenbar auch sehr viele ehemalige Gärtner unserer als auch anderer Gartenanlagen und lockte sie zu dem Fest. Viele von ihnen haben sich beim Weggehen, zu unserer großen Überraschung, wortwörtlich mit Tränen in den Augen verabschiedet und für den tollen Abend bedankt. Für uns sehr kurze, dafür aber sehr starke Momente. Die stressigen Vorbereitungswochen waren im Nu vergessen, die langsam aufkommende Müdigkeit gänzlich verflogen.
Dieses "Dankeschön" so von den Gästen als auch von uns haben wir natürlich an alle unsere Helfer, die davor und während des Festes mitwirkten, weitergeleitet. Eine derartige Veranstaltung kann man verständlicherweise nicht im Alleingang stemmen. Viele Gärtnerinnen und Gärtner haben sich richtig ins Zeug gelegt, um uns unter die Arme zu greifen. Für uns wurde das Sommerfest 2016 zu einer ausgezeichneten Gelegenheit viele sehr interessante Menschen kennenzulernen.
Wenn man zusätzlich die Tatsache berücksichtigt, dass die Party tief in die Nacht ging, haben wir wohl nicht alles falsch gemacht.

Das verschollene "e"

Bei den ganzen Remmi Demmi und Durcheinander hofften wir insgeheim, dass niemand den dicken Fehler auf unserem Flyer entdeckt. Bei der Erstellung ist uns nämlich bei dem Wort "Kaffee" ein Buchstabe abhandengekommen.

Oder hat es jemenad doch gemerkt?

Ach, Schwamm drüber…


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